08. bis 10. April 2010 / Lehrgang Technische Hilfe [Modul 1] auf Amrum

Zurück zur Vorseite

 

Autos werden immer sicherer... Fahrer/Beifahrerairbags sind mittlerweile Standard, Seitenaufprallschutz und verstärkte Säulen ebenfalls. Dass jeder Autohersteller hier sein eigenes System entwickelt hat bzw. mit der Preisklasse üblicherweise auch die Sicherheitsstandards steigen (mittlerweile gibt es  Seitenaribags, Kopfairbags, Knieairbags, Sitzposteraribags, Rücksitzaribags, extrem verstärkte Säulen, Gurtstraffer, Überrollvorrichtungen bei Cabrios usw.) ist toll - für uns als Feuerwehr bedeutet dies allerdings, technisch "am Ball" und informiert zu bleiben, der Gefahren gewahr zu sein.

 

Die erste Erkundung an einem verunfallten Fahrzeug ist - natürlich neben der Betreuung des/der Verletzten - besonders wichtig. Haben Airbags ausgelöst? Welche haben nicht ausgelöst, wo liegen diese (die pyrotechnischen Gasgeneratoren... fliegen einem um die Ohren wenn man mit der Rettungsschere hineinschneidet). Wo kann der Zugang zu den/dem Verletzten erfolgen/geschaffen werden? Wo setze ich Schere und Spreizer am effektivsten, schnellsten und sichersten ein? Gibt es weitere Sicherheitseinrichtungen, die nicht ausgelöst haben und zur Gefahr während der Rettung werden können?

 

Auch aus taktischer Sicht gibt es immer wieder sinnvolle Neuerungen bzw. die Aufgabenverteilung und Aufgabenabarbeitung muss allen Beteiligten klar sein, dies kann nur durch Wiederholung und Üben erreicht werden. Kleine Hilfsmittel wie Fettstifte zum Markieren von Airbags und Schneidstellen, Unterlegplanen und die optische Markierung aller Geräte für die technische Hilfe auf dem Fahrzeug, außerdem die klare Ordnung des Raumes und der Einsatzkräfte, garantieren ein schnelles effektives Arbeiten.

 

Auf Amrum befindet sich der Rettungssatz für die technische Hilfe bei der FF Nebel. Ein zweiter Satz wird mit dem neuen Wittdüner Fahrzeug (Auslieferung ev. Ende diesen Jahres) auf die Insel kommen. Aber nicht nur Nebler und Wittdüner Kameraden/innen müssen auf dem neuesten Stand bleiben, im Zuge der nachbarschaftlichen Löschhilfe sind die Kameraden/innen der FF Süddorf/Steenodde und Norddorf genauso gefordert sich fortzubilden.

 

Federführend hatte die FF Nebel (Jens Lucke und Gerd Tieze) in enger Zusammenarbeit mit dem Kreisfeuerwehrverband Nordfriesland nun einen Lehrgang auf Amrum organisiert. 20 Kameraden der Amrumer Feuerwehren haben an diesem Wochenende das Angebot genutzt. Vom Kreisfeuerwehrverband kamen Brandmeister Roland Strauss (Fachbereichsleiter für die Ausbildung Technische Hilfeleistung / Kreisausbilder TH) und Oberbrandmeister Klaus-Dieter Dorow (Fachbereichsleiter für die Ausbildung Atemschutz / Maschinist /  Sprechfunk / Kreisausbilder TH) auf die Insel. Nach mehreren Abenden Theorie folgten den ganzen Samstag praktische Einweisungen und Übungen. Die theoretisch erworbenen Neuerungen konnten ebenso ausprobiert und getestet werden wie verschiedene vom Kreisfeuerwehrverband mitgebrachte Geräte und Hilfsmittel.

 

Der Schwerpunkt der Übungen lag unter anderem in der sogenannten "patientengerechten Rettung", die in enger Zusammenarbeit mit dem Rettungsdienst/Notarzt erfolgt. Dabei werden störende Komponenten (wie z.B. das verunfallte Fahrzeug) schnell und überlegt um den Patienten herum entfernt. Die verunfallte Person steht dabei unter ständiger Betreuung durch den Notarzt und die Feuerwehr. Ziel ist es, den Patienten unter Vermeidung von allzu viel "neuem" Stress sicher zu befreien um diesen schnellstmöglichst an den Rettungsdienst übergeben zu können.

 

Vielen Dank an alle Teilnehmer und Organisatoren sowie an den Kreisfeuerwehrverband, speziell an Roland Strauss und Klaus-Dieter Dorow für diesen tollen Lehrgang!

 

Autorin: Petra Müller

 

Seite drucken

Unsere Seite arbeitet mit dem freien CMS WBCE, das Grundtemplate stammt von Beesign.com