Januar 2007 / Im Grunde nicht einsatzfähig...
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Mahnende Worte stimmte Norddorfs Gemeindewehrführer Andreas Knauer auf der Jahreshauptversammlung an, als er feststellte, dass im vergangenen Jahr kein einziger Kamerad die Atemschutzstrecke in der Kreisfeuerwehrzentrale Niebüll durchlaufen hat. Somit ist ein Einsatz im Brandfall, bei dem bei mindestens neunzig Prozent der Fälle ein Einsatz von Atemschutzgeräteträgern anzunehmen ist, unmöglich. Durch die fehlende Organisation, die ansonsten durch den Atemschutzbeauftragten Amrums stattgefunden hatte, blieb der Besuch der Strecke 2006 generell aus. Auch wenn der Gesundheitcheck nach dem Regelwerk G 26 / 3 von inselweit 23 Atemschutzgeräteträgern erfolgreich absolviert wurde, bedeutet dieser nur in Verbindung mit dem jährlichen Durchlaufen der Übungsstrecke die Zulassung.
Davon sind alle Wehren der Insel betroffen nur Süddorf-Steenodde bildet hier eine löbliche Ausnahme. Drei Kameraden und eine Kameradin hatten einen speziellen Lehrgang in Garding besucht, auf dem es auch eine mobile Atemschutzstrecke und einen Brandübungscontainer zu durchlaufen galt.
Die Situation sei einmal mehr beängstigend mahnte Wittdüns Wehrführer Bernd Rohlmann an. Norddorfs stellvertretender Wehrführer Dirk Hinrichs erklärte, dass ein Termin für den Besuch der Atemschutzstrecke in Niebüll, im Februar vorgesehen ist.
Bild oben:Andreas Knauer, Erk Martinen
Als positiv hatte sich bereits auf der Jahreshauptversammlung der Süddorf – Steenodder Feuerwehr abgezeichnet, dass der zurückgetretene Atemschutzbeauftragte Hans-Uwe Kümmel sich bereit erklärt hat, dieses Amt doch wieder zu bekleiden und mit Leben füllen zu wollen. Grundbedingung sei aber, dass sich die Wehrführer der Insel darum kümmern, dass die Geräteträger zukünftig an der Fähre stehen, wenn es zur Atemschutzstrecke nach Niebüll geht.
Nach dem Beispiel der Wehren aus Nebel und Süddorf, die schon positive Erfahrungen vermelden konnten, vereinbarte die Versammlung einen freiwilligen, zusätzlichen Übungsabend einzuführen. Wie Knauer erklärte, wäre die technische Ausrüstung mittlerweile so umfangreich, dass es schwer sei, während der einmal im Monat stattfindenden Übungsabende jedem die Handhabe zu vermitteln, um so für den Einsatzfall geübt zu sein.
Die Benachrichtigung der Kameraden per SMS am Vormittag des Übungsabends, habe sich positiv bewährt erklärte Hinrichs und die mittlerweile gute Dienstbeteiligung sei lobenswert, bestätige die Einsatzbereitschaft und gleichzeitig die Wirksamkeit der Gedankenstütze. Knauer lobte in diesem Zusammenhang die Kameraden Karl-Heinz Hinrichs jun. und Ralf Schreibmüller für ihre 100 prozentige Dienstbeteiligung im letzten Jahr.
Bild: Thorsten Andresen und Andreas Knauer
Für 30 Jahre Feuerwehrzugehörigkeit erhielt Erk Martinen von Knauer die entsprechende Bandschnalle überreicht. Thorsten Andresen wurde zum Löschmeister befördert, Gerret Martinen beendete sein Anwärterdasein und wurde als Feuerwehrmann in die Wehr aufgenommen. John Willuhn wurde in die aktive Reserve überstellt und Neuzugang Mirco Martinen trat sein Probejahr als Feuerwehranwärter an.
Die Kassenprüfer Andreas Herber und Klaus Düsterhöft werden zukünftig durch Karl-Heinz Schult unterstützt.
Bürgermeister Peter Koßmann bedankte sich für das geleistete Engagement der Aktiven und hob hervor, dass neben dem geleisteten Brandschutz auch die Arbeit im touristischen Bereich, wie zum Beispiel Biikebrennen und Sommerbühne, von Bedeutung für den gesamten Ort sei.
In ihrem Jahresbericht verzeichneten die zurzeit 36 aktiven Mitglieder neben einem Papierkorbbrand, einer Höhenrettung, der Absicherung einer Hubschrauberlandung auch die Löschhilfe bei einem Großbrand im Süddorfer Gewerbegebiet. Die beiden Fahrzeuge legten während der Einsätze, an den Übungsabenden und verschiedenen anderen Anlässen insgesamt 1310 km zurück. 2005 waren es noch 1867 km.
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