Februar 2021 / Großeinsatz für die Rettungskräfte am Nebeler Strand

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Ein vermeintlich in Not geratener Kitesurfer, der alleine seinem Sport nachging,  hat am Samstagnachmittag  für einen Großeinsatz der Rettungs- und Sicherungskräfte der Insel Amrum gesorgt.

 

Gegen 16:00 Uhr beobachteten Spaziergänger in Höhe des Nebeler Strandübergangs einen offenbar bewegungsunfähigen Kiter der ca. 50 Meter von der Wasserkante entfernt nordwärts trieb. Da sich nicht feststellen ließ, ob die Person verletzt oder erkrankt war und Hilfe benötigte, löste die Rettungsleitstelle Nord in Harrislee nach mehreren eingegangenen Notrufen Vollalarm für die Rettungskräfte aus. Zum Einsatz kamen der Rettungsdienst mit Notarzt, die Amrumer Feuerwehren mit Unterstützung der Strandkorbvermieter, die Polizei, das Tochterboot „Lotte“ der DGzRS und der Offshore Rettungshubschrauber „Northern Rescue“.

 

Bild: Kiter in Schwierigkeiten …

 

Vom Strand aus war zu beobachten, dass der Kiter mit seinem Schirm rund 500 m nordwärts in Richtung Quermarkenfeuer Norddorf abtrieb. Mit gleichzeitigem Eintreffen der DGzRS sowie des Rettungshubschraubers am Ort des Geschehens gelang es dem Sportler dann doch unversehrt aus eigener Kraft das Land zu erreichen. Dank seiner guten Neoprenbekleidung war der erfahrene 56-jährige Kiter und Amrumer Zweitwohnungsbesitzer trotz rund einstündigen Treibens in der nur 1° eisig kalten Nordsee noch nicht einmal unterkühlt. Dennoch hat er dankbar das Angebot angenommen, durch den Rettungsdienst mit seinen geländegängigen Fahrzeugen zum Parkplatz am Nebeler Strandübergang gebracht zu werden, wo er sein Auto geparkt hatte. Die Feuerwehr und die Strandkorbvermieter transportierten seine Surfausrüstung.

 

Bild: Rettungskräfte standen bereit …

 

Derartige Großeinsätze haben sich in den letzten Jahren wiederholt. Im Sinne aller hier beteiligten Personen und Rettungskräfte ergeht die eindringliche Bitte an alle  Kitesurfer, doch niemals alleine ihren Sport auszuüben. Wahrscheinlich hätte dieser letztendlich unnötige Großeinsatz vermieden werden können, wenn Freunde oder Mitsportler der betroffenen Person ihm hätten zu Hilfe kommen können oder zumindest Auskunft über das Geschehen hätten geben können. Selbstverständlich werden die Rettungskräfte der Insel Amrum immer wieder auch bei nur vermeintlichen Notfällen zu Hilfe kommen, „lieber einmal zu viel als einmal zuwenig“, aber zu bedenken sei auch, dass  in diesem Fall nahezu alle auf der Insel zur Verfügung stehenden Rettungskräfte weit über eine Stunde gebunden waren und somit für mögliche weitere „echte“ Notfälle nicht zur Verfügung standen.

 

Bild: Die Feuerwehr birgt das Material des Kiters

 

Pikanterweise kann an dieser Stelle auch darüber berichtet werden, dass sich völlig zeitgleich auf der Nachbarinsel Sylt ein nahezu identischer Vorfall ereignete. Auch hier konnte sich ein Kiter letztendlich nur unter großen Mühen selbst aus seiner misslichen Situation befreien.

 

Autor: Peter Totzauer

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