07. Mai 2011 / Ehrungen, Beförderungen und traumhaftes Wetter…

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„Der Wettergott muss ein Amrumer gewesen sein“, mutmaßte der Amtswehrführer des Amtes Föhr-Amrum, Joachim Christiansen, anlässlich des vierten gemeinsamen Kommerses der vier Amrumer Feuerwehren und der Amrumer Jugendfeuerwehr.

 

Umzug mit zukünftigem Bräutigam

 

Der Umzug durch die Gemeinde Norddorf fand bei traumhaftem Frühsommerwetter statt. Angeführt von drei jungen Frauen in Friesentracht und dem Musikzug der Feuerwehr Wyk, marschierten die Amrumer Feuerwehrkameradinnen und Kameraden durch Norddorfs Straßen, um dann in das Gemeindehaus einzuziehen. Eine Abordnung der Norddorfer Partnerwehr aus Lüdenscheid, Löschzug 2 Oberrahmede, marschierte ebenfalls mit. Sehr zur Freude der Anwesenden durfte sich ein angehender Bräutigam der Feuerwehr Süddorf-Steenodde nach einer Erfrischungspause (Tankstelle) mit entsprechenden Kleidungsstücken, als heiratswilligen Kameraden, kenntlich machen und so den Umzug anführen. Er trug es mit Fassung.

 

Der 1. Stellvertretende Amtswehrführer Klaus-Peter Ottens machte eingangs gleich deutlich, dass die von Wyk angereisten Musiker mit der letzten Fähre nach Föhr zurück müssten und das Tempo des offiziellen Teils des Kommerses zu forcieren sei. Allein in Anbetracht der anstehenden Ehrungen, Beförderungen, Entlassungen und Verpflichtungen galt es zügig in die Tagesordnung einzusteigen.

 

Nebels Bürgermeister drohte dann gleich mit einer sechsseitigen Rede. Am liebsten hätte er für jeden der aus dem Ehrenbeamtenverhältnis zu entlassenden, langjährig verdienten Feuerwehrkameraden eine solch lange Dankesrede verfasst, um überhaupt annähernd die Verdienste um ihre ehrenamtliche Arbeit gebührend zu würdigen.

 

 

Urgestein Henry wird aus der Verantwortung entlassen...

 

In der Funktion als Gemeindewehrführer Nebels beendete Henry Waidhas nach 11 Jahren seine langjährige und prägende Arbeit in der Führung der Gemeindefeuerwehr. Mit der bereits im Januar 2008 abgegebenen Ortswehrführung in Süddorf-Steenodde blickt das „Urgestein“ im Feuerwehrwesen der Insel auf 26 Jahre Dienst in der Wehrführung zurück.

 

Mit Gerhard Tieze geht ein ebenso engagierter Kamerad von der Führungsbühne und macht den Platz frei für die nächste Generation. Tieze stand 11 Jahre an der Spitze der Ortsfeuerwehr Nebel und genauso lange als stellvertretender Gemeindewehrführer Nebels in seiner persönlichen Verantwortung für das Wohl der Öffentlichkeit. Gemeinsam mit seinem Vertreter Kai Dethlefsen, der ebenfalls aus seinem Ehrenbeamtenverhältnis entlassen wurde, formte Tieze eine engagierte Einsatztruppe.

 

Alt und Neu aus Nebel

 

Er scheute es nicht seine Meinung und Einstellung zu vertreten und zeigte all die Jahre ein enormes, persönliches Engagement, erklärte der Bürgermeister. „Mir ist noch in guter Erinnerung, als Kai Dethlefsen sich vor fünf Jahren für eine weitere Amtsperiode bereit erklärte und meinte, dass die sechs Jahre Amtszeit, für den Aufwand um all die erforderlichen Lehrgänge zu absolvieren doch zu kurz wären und er ansonsten ein schlechtes Gewissen gehabt hätte“, so Dell-Missier.

 

Die scheidenden Kameraden hatten die Bühne nicht freigegeben, ohne vorher für qualifizierten Ersatz zu sorgen. Bernd Dell-Missier vereidigte die sogenannten Neuen und überreichte ihnen die Ernennungsurkunde zum Ehrenbeamten für die Dienststellung.

 

Gemeindewehrführer Jens Lucke leistet seinen Eid

 

Jens Lucke ist nun der Gemeindewehrführer der Gemeinde Nebel. Seine Stellvertreterin ist Claudia Motzke. Das Ruder bei der Ortsfeuerwehr Nebel haben Lennard Langfeld als Wehrführer und Oliver Ziegler als stellvertretender Wehrführer in die Hand genommen.

 

Der stellvertretende Bürgermeister der Gemeinde Norddorf, Christoph Decker, ehrte Oberfeuerwehrmann Andreas Herber im Namen des Innenministers mit dem Brandschutz-Ehrenzeichen in Silber am Bande für 25 Jahre treue Pflichterfüllung im Dienst der Feuerwehr.

 

Christoph Decker ehrt Andreas Herber

 

Ihm war es ein Anliegen, den Anwesenden zu verdeutlichen, welch einen Respekt er seinen Kameraden unter schweren Atemschutz zollt, die nicht zuletzt ihr eigenes Leben einsetzen, um anderen Leib und Leben, sowie Hab und Gut zu retten. Wer einmal abgebrannt ist, erholt sich trotz entsprechender Versicherungen kaum von dem schmerzlichen Verlust. Die Gemeinde Norddorf wird für die Erweiterung des Gerätehauses und die Anschaffung eines neuen Löschgruppenfahrzeuges eine große Investition tätigen. Hiermit werden wir den heutigen Anforderungen des Brandschutzes, für den die Gemeinde verantwortlich zeichnet, Rechnung tragen, um nicht zuletzt den Kameraden im Einsatz das bestmögliche Rüstzeug an die Hand zu geben.

 

Mit dieser Einstellung steht er im Konsens mit dem Nebeler Bürgermeister. Dieser erinnerte daran, dass die Zeit, in der noch aus dem Vollen geschöpft werden konnte, bereits lange vorbei sind und er hofft, dass die Investitionen mit entsprechendem Augenmaß erfolgen. Dem neuen Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Wittdün wünschte er in diesem Zusammenhang ein langes Leben.

 

Die weiteren Beförderungen erfolgten en Bloc. Zum Feuerwehrmann wurden aus Norddorf Matthias Hölck, Christopher Mehrens, Andre Moltzen und aus Nebel Nanning Dethlefsen ernannt. Olaf Isemann, Kai Petersen, Kai-Uwe Klaus aus Norddorf, Tobias Lemcke aus Nebel und Norman Peters aus Süddorf/Steenodde wurden zu Oberfeuerwehrmännern befördert. Zum Hauptfeuerwehrmann wurden Martin Drews aus Nebel, Holger Hansen, Lars Kappelhoff und Mirco Martinen aus Norddorf befördert. Thilo Heymann und Jürgen Krahmer stiegen aufgrund ihres langjährigen Engagements zu Hauptfeuerwehrmännern mit drei Sternen auf. Christian Peters, stellvertretender Ortswehrführer Süddorf/Steenodde wurde zum Hauptlöschmeister mit drei Sternen befördert. Jörg Keggenhoff und Stefan Lawrence erhielten die Ehrennadel in Silber für ihre 10- jährige Mitgliedschaft in der Feuerwehr. Erk Martinen wurde von Norddorfs Wehrführer Andreas Knauer auf dessen Wunsch in die Ehrenabteilung überstellt.

 

Es folgten noch verschiedene Grußworte der Gäste, bevor sich ein zünftiges Essen und ein gemütliches Beisammensein anschlossen.

 

Autor: Thomas Oelers

 

 

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