30.11.2006 / Gefahren beim Einsatz verdeutlicht...

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Zu der diesjährigen Betreuungsgebietsversammlung der Feuerwehren der Inseln Föhr und Amrum, konnte der Betreuungsgebietsleiter Joachim Christiansen neben 70 Kameraden und Kameradinnen, auch den Kreiswehrführer Christian Albertsen, seinen Stellvertreter Wolfgang Clasen, den Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes Uwe Clausen, den Kreisjugendwart Björn Hufsky und Mitglieder der Ehrenabteilung im Hotel Seeblick in Norddorf begrüßen.  

Schon die Einladung durch den Kreisfeuerwehrverband machte deutlich, dass es sich an diesem Abend nicht nur um einen Kameradschaftsabend mit Erfahrungsaustausch und der Behandlung von insularen Feuerwehrfragen handeln würde. Es standen Referate über Unfallverhütungsmaßnahmen, den Umgang mit Motorkettensägen sowie dem Atemschutzeinsatz unter Einsatzbedingungen auf der Tagesordnung. Nach einem durchweg wohlschmeckenden Grünkohlessen stieg Löschmeister Jürgen Kalweit (Bild unten) von der Hanseatischen Feuerwehr-Unfallkasse Nord – FUK – in sein Referat ein und machte den Anwesenden mit Hilfe von kurzen Spots und Bildmaterial deutlich, wie tückisch der Umgang mit dem Feuer im Übungsfall sein kann.  

Die Fallbeispiele gingen von der Unterschätzung von Brandbeschleunigern zur Entzündung von Veranstaltungsfeuern, die gern von den Feuerwehren ausgerichtet werden und zu den Festen, wie Biikebrennen sowie Osterund Sonnenwendfeiern entzündet werden, bis hin zu einem tragischen Unfall während einer "heißen" Einsatzübung.

 

 

Vor genau zwei Jahren war ein 33 jähriger Feuerwehrmann durch eine Verkettung von unglücklichen Umständen und einem Fehlverhalten durch die Falscheinschätzung der örtlichen Gegebenheiten bei einem Übungsfeuer, trotz hochwertigster Schutzausrüstung, so stark verletzt worden, dass er im Krankenhaus verstarb. Todesursache Hitzeschock und Verbrennungen/Verbrühungen von 70% der Körperoberfläche. Ein ähnlich schwerwiegender Fall, mit Schwerverletzten, ereignete sich erst 2001 in Westerland.  

Um die rund 140 Kameraden und Kameradinnen der Inseln Föhr und Amrum, die unter Atemschutz in erster Linie zum Feuer agieren, optimal zu schulen und auf den gefährlichen Einsatz vorzubereiten, wird vom 15-16. September nächsten Jahres ein Brandübungscontainer in Kombination mit einer mobilen Atemschutzstrecke nach Föhr kommen. Joachim Christiansen hat nach eigenem Bekunden schon alle Hebel in Bewegung gesetzt um diese Einrichtung auf die Insel, zu holen. Man fasst hier richtig Geld an und jede Unterstützung ist willkommen, so Christiansen. Zur Verdeutlichung der Maßnahme wurde zu der Versammlung OBM Matthias Trapp von der Freiwilligen Feuerwehr Garding eingeladen. Er konnte aus der Erfahrung der letzten Jahre berichten und dabei den Anwesenden einen Abriss eines solchen Übungswochenendes unter Realbedingungen geben. Er freute sich, dass sogar einige der Teilnehmer des diesjährigen Seminar- und Trainingswochenendes unter den Versammelten waren. Die Unterstützung der Schulung auf Föhr sagte er an diesem Abend zu und schloss dabei die Seminartrainer seiner Wehr damit ein.

Der stellvertretende Kreiswehrführer HBM Wolfgang Clasen zeigte in seinem Beitrag die Gefahren und geltenden Vorschriften im Umgang mit Motorkettensägen bei der Feuerwehr auf. Und verwies ganz deutlich die Arbeiten, an die Kameraden, die an solch einem Gerät ausgebildet wurden. Massive Kritik an der mangelnden und immer wieder für die Amrumer Feuerwehrangehörigen versprochenen Ausbildung an eben solchen Sägen wurde laut. Sollte sich ein ähnliches Ereignis wie der Orkan "Anatol" nicht bis zum März 2007 gedulden - dann soll der erste Lehrgang auf Amrum stattfinden – müssten die Straßen eben so lange gesperrt bleiben, bis geschultes Personal zur Verfügung steht, machte Nebel Ortswehrführer Gerd Tieze seinen Ärger Luft. Amtswehrführer John Willuhn bemerkte, dass es aber auch nicht sein könne, dass die Hilfskräfte, wie damals geschehen, "bei vollem Orkan durch die Gegend eiern und sich unnötig gefährden".

Kreiswehrführer Christian Albertsen erläuterte die Zukunft des Funkwesens der Feuerwehr und sah das große Umlegen des Hebels von Analog- auf Digitalfunktechnik bereits für das erste Quartal 2008. Hierbei werden allerdings in mehreren Ausbaustufen die nötigen Strukturen der neuen Technik in Betrieb genommen. Eine klare Aussage an die Kommunen sei, dass für die Beschaffung von neuen Geräten Geld in die Haushalte eingestellt werden müsse.

Aufgrund der ausgedehnten Tagesordnung mit längeren Beiträgen, rannte dem eigentlich auch der Kameradschaftspflege angedachte Abend die Zeit weg. So wichtige Diskussionen, wie zum Beispiel die Frage nach der Verfahrensweise bezüglich der neuen Amtswehrführung - diese wird sich nach dem in Kraft treten des neuen Amtes Föhr-Amrum zum 1.Januar stellen – blieben auf der Strecke und müssen später noch einmal neu behandelt werden. Ein Stück Geselligkeit konnte dann doch noch durch die kurzerhand nach hinten verschobene Abfahrt des Motorbootes erreicht werden.

 

Autor: Thomas Oelers

 

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