05.06.2006 / Brenzlige Lage
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Als am 05.06.2006 um 21.10 Uhr die Alarmmel ung auf den Rufmeldeempfängern der Amrumer Feuerwehren auflief, hatte sich das Feuer in der Niederlassung einer Dachdeckerfirma aus Büdelsdorf im Süddorfer Gewerbegebiet anscheinend schon längere Zeit auf den ganz großen Auftritt vorbereitet. So wie nach den Löscharbeiten von seiten der Feuerwehr als auch der Polizei vermutet wurde, hat sich der Brandherd in einem der zwei übereinander stehenden Seecontainer befunden, die unmittelbar an einem Lagerschuppen und dem Werkstattgebäude aufgestellt waren. Erst als die große Hitze sich durchgefressen hatte, wurde ein Nachbar durch das laute Knistern aufmerksam und konnte dann live miterleben, wie eine der Propangasflaschen schlagartig den Gasinhalt freigab und eine riesige Stichflamme aus dem direkt angrenzenden Lagerschuppen schoss und umherfliegende Teile auf dem angrenzenden Gelände Lagerstoffe entzündeten.
Die alarmierte Feuerwehr war trotz der vielen Veranstaltungen auf der Insel, binnen 10 Minuten am Einsatzort und begann sofort mit den Löscharbeiten. Die vorgefundene Situation war nach Angabe von Nebels Gemeindewehrführer Henry Waidhas mehr als brenzlig. Allein die gelagerten Teerprodukte verbrannten mit einer so giftig schwarzen Rauch, dass ein Angriff ohne schweren Atemschutz unmöglich war. Selbst in Wittdün waren noch einige Straßen völlig verqualmt. Die Einsatzkräfte erlebten dann noch drei weitere Propangasflaschen beim Durchzünden, was einen direkten Angriff aus der Nähe erschwerte. Zumal beide Container, der Lagerschuppen als auch das Wohn- und Werksattgebäude brannten und die Gefahr bestand, dass noch mehr Druckflaschen gelagert waren.
Als eine hervorragende Hilfe erwies sich die seit Kurzem bei der Wittdüner Feuerwehr stationierte Wärmebildkamera. Sie ermöglichte es, in kurzer Zeit die versteckten Brandherde ausfindig zu machen (siehe Bild unten, hohe Temperaturen sind hell dargestellt). „Gequalmt hat es aus allen Poren, aber gebrannt hat es wo ganz anders“, erklärte Amtswehrführer John Willuhn.
Als das Feuer nach einer Stunde aus war, wurden noch etliche verborgene Schwelbrände mit der Wärmebildkamera ausgemacht und gezielt abgelöscht.
Wie Willuhn auf Anfrage erklärte, verlief der Einsatz der rund 50 Feuerwehrmänner und Frauen sehr effektiv. Die Tatsache das Wir eine hervorragende Löschwasserversorgung durch das Wasserversorgungsnetz des Wasserwerkes hatten, ermöglichte erst den Einsatz aller Helfer für die Löscharbeiten. Hätte eine gleiche Situation in Norddorf stattgefunden, hätte ein Großteil der Kameraden über weite Strecken das Wasser aus verschiedenen Löschwasserbrunnen heranführen müssen. Der „Monitor“ auf dem Tanklöschfahrzeug der Ortswehr Nebel ermöglichte zudem eine große Wurfweite, sodass die Container von Außen heruntergekühlt werden konnten, bevor Atemschützer die Türen öffneten. Als eine überaus glückliche Gegebenheit muss auch der Wind gesehen werden. Mit Ostwind wäre das Nachbargebäude ebenfalls stark gefährdet gewesen“, so Willuhn.
Wie hoch der Sachschaden ist und was die Brandursache gewesen ist, wird nach Auskunft der Polizei, die Kripo Niebüll und ein Sachverständiger klären.
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