19.11.2011 / Sandsäcke sind nicht nur zur reinen Sturmflutsicherung einsetzbar…
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Als am vergangenen Samstagnachmittag die Einsatzkräfte der Feuerwehren auf Amrum alarmiert wurden und zum Einsatz ausrücken mussten, ging es darum austretendes Heizöl auf der Mole in Steenodde einzudämmen und aufzunehmen. Hierbei wurde auch die auf Amrum vorgehaltene Sandsackfüllmaschine eingesetzt.
gesichert...
Die erstalarmierten Kräfte von der Ortsfeuerwehr Süddorf-Steenodde trafen unter dem Kommando von Wehrführerin Claudia Motzke am Unfallort ein. Dort fanden sie einen Bagger vor, der bei Baggerarbeiten die Druckbefüllleitung des angrenzenden Heizölvorratslagers der Insel aufgerissen hatte. Die Ölmengen drohten auf den Strandbereich abzulaufen. Dies galt es primär, zu verhindern. Aufgrund der relativ dünnen Personaldecke bei den Ersthelfern und des noch nicht klar einzuschätzenden Schadensumfangs wurden weitere Kräfte der Insel alarmiert.
Das Szenario, das sich bei dichtem Nebel auf der Mole der Versorgungsbetriebe Amrum darstellte, entpuppte sich dann glücklicherweise als eine Amtswehrübung, die der stellvertretende Amtswehrführer Klaus-Peter Ottens mit der dritten stellvertretenden Amtswehrführerin Petra Müller inszeniert hatte. „Faktisch können sich in dieser Füllleitung, die im Lieferfall das Heizöl vom Tankschiff zum Heizöllager leitet, 800 l Öl befinden“, erklärte Ottens. Diese waren nun durch die Beschädigung der Leitung durch einen Bagger ausgetreten und drohten das angrenzende Areal zu verschmutzen. „Freundlicherweise hatte uns das LKN (Landesbetrieb für Küstenschutz, Nationalpark und Meeresschutz) mit dem Flurescein-Natrium (C20H12Na2O5) ein für die Umwelt unbedenkliches Salz zum Einfärben des „Wassers“ überlassen“, erklärte Ottens. Dieser Wirkstoff wird ansonsten zur Flussbestimmung in der Wasserwirtschaft verwendet.
Abpumpen mit dem Skimmer...
Jan Behrens, für die Heizölversorgung auf Amrum verantwortlich, erklärte, dass diese Leitung nach dem Tanken durch das Tankschiff mit Pressluft leergeblasen wird und eigentlich leer ist. „Die doppelwandige Stahlleitung wurde gerade vom TÜV geprüft, sodass sich bis zur nächsten Schiffslieferung tatsächlich Heizöl in ihr befindet“, erklärte Behrens. „Eine noch größere Menge kann aber nicht austreten, da die Füllleitung frei in die Tanks ausläuft und somit keine Saugheberfunktion entstehen kann“.
Für den stellvertretenden Amtswehrführer kam es bei dieser Übung unter anderem darauf an, die Verwendungsmöglichkeiten der insular vorgehaltenen Sandsackfüllmaschine auch außerhalb der reinen Abwendung von Sturmflut bedingten Hochwasserständen zu erproben. „Es galt bei dieser Übung, die organisatorischen und strukturellen Vorgaben unter den gegebenen Umständen kurzfristig abzuarbeiten. Dabei wurde bewusst die Sandsackfüllmaschine eingebunden, was in dieser Verwendungsform bisher noch nie abgearbeitet wurde“, so Klaus-Peter Ottens.
„Es ist von großer Bedeutung, dass die Amrumer Feuerwehren regelmäßig im Gesamtteam agieren und so ihre gute Zusammenarbeit unter Beweis stellen können. Dieser Übungsnachmittag hat in seiner Abfolge gezeigt, dass es immer wieder strukturelle Gegebenheiten gibt, die zu Verzögerungen führen können. Diese gilt es in solch einer fiktiven Schadenslage aufzuzeigen und kurzfristig abzustellen beziehungsweise anders zu organisieren“, resümierte Ottens.
Sandsackfüllmaschine
Die gefüllten Sandsäcke wurden nach dem Einsatz zur Schaffung einer Barriere rund um das Baugerät dann doch noch zum Schutz vor drohenden Sturmfluten verwendet. Sie werden einen Teil der vorsorglich bereitgehaltenen Hochwassersicherung an der Wattseite Nebels darstellen. Der nächste Sturm ist schon angekündigt.
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