16.02.2009 / Zum Glück kam der Rauch aus der Nebelmaschine

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Einsatzplanung

Bild: Einsatzplanung vor Ort

 

Sollte es schon wieder in der Gemeinde Norddorf brennen, fragten sich Spaziergänger in Norddorf, als die Einsatzfahrzeuge der Freiwilligen Feuerwehr Norddorf mit Blaulicht und Sondersignal ausrückten. Fahrziel war das ADS-Schullandheim „Ban Horn“ in den Dünen an der Nordspitze. Hier sollte laut Alarmmeldung durch die Kreisleitstelle ein Feuer im Nordflügel ausgebrochen sein. Zudem sollten sich noch Personen im Gebäude befinden.

Beim Eintreffen am Einsatzort ließ Wehrführer Andreas Knauer umgehend von einer Gruppe eine Wasserversorgung von dem etwas entfernt liegenden Bohrbrunnen aufbauen. Er selbst wurde mit der zweiten Gruppe von der Leiterin des Schullandheims, Birgit Schlerff, empfangen. Sie selbst hatte den Brand bei der Leitstelle in Husum gemeldet. 

 

Birgit Schlerff

Bild: Birgit Schleff, Leiterin des Schullandheimes

 

Da das Gebäude zurzeit keine Belegung hat, war es für sie, die kurz vor Ausbruch des Feuers spielende Kinder auf dem Gelände beobachtet hatte, nicht klar ersichtlich, wie viele Personen im Gebäude sein könnten. Außerdem vermisste sie ihren Besuch vom Festland.  

Knauer, der zwischenzeitlich die ersten Atemschützer zur Erkundung vorrücken ließ, musste nun erstmal von dem schlimmsten Szenario ausgehen und alarmierte weitere Kräfte der Insel nach. Aufgrund der starken Rauchentwicklung im Gebäude waren wieder die Atemschutzgeräteträger aller Wehren gefragt. Es galt alle Zimmer des Schullandheimes dahin gehend zu kontrollieren, ob nicht eine Person noch in den Räumen Zuflucht vor dem Brand gesucht hatte. Die montierten Brandschutztüren im Gebäude, die durch die Rauchmelder über eine Brandmeldeanlage ausgelöst wurden, verhinderten glücklicherweise die Ausbreitung über das gesamte sehr weitläufige Gebäude.  

Wer sich jetzt wundert, dass überhaupt keine Löscharbeiten erfolgten, dem sei versichert, der Qualm stammte aus einer Nebelmaschine und war ein Teil der diesjährigen Amtswehrübung auf Amrum, zu der der erste stellvertretende Amtswehrführer Klaus-Peter Ottens gemeinsam mit der dritten stellvertretenden Amtswehrführerin Petra Müller „geladen“ hatte. Jegliche Wasserversorgung wurde zwar organisiert aber nicht aktiviert.

Zur Verwunderung der Heimleiterin Birgit Scherff wirkten die Aktiven der Amrumer Wehren sehr ruhig bei ihrer Ankunft am Einsatzort. Was sie zu diesem Zeitpunkt nicht wusste, war die Tatsache, dass die Meldung auf dem Meldeempfänger neben der Einsatzmeldung auch den Zusatz des Übungseinsatzes beinhaltete. „Wir müssen nicht mehr Gefahren als nötig in solch eine Übung einbringen“, erklärt Petra Müller die Entschärfung der Alarmmeldung.

 

Im Einsatz

 

Für die Einteilung der Suchtrupps waren die vorhandenen Feuerschutzpläne, die mit der Montage der Brandmeldeanlage im vergangenen Jahr erstellt wurden, sehr hilfreich. Anhand der Grundrisszeichnung konnte Wehrführer Andreas Knauer als Einsatzleiter den Atemschützern ihre jeweiligen Einsatzbereiche zeigen und so systematisch ausschließen, dass eine Person im Gebäude unentdeckt bleibt. Im Belegungsfall können das bis zu 140 Kinder und 23 Lehrkräfte plus Personal sein. Das wäre im Ernstfall dann schon eine Größenordnung, die eine enorme Herausforderung für die logistische Abwicklung bedeuten würde.  

Für Birgit Scherff stellte sich die Frage, warum hat die neue Brandmeldeanlage zwar die Brandschutztüren, aber keinen akustischen Alarm ausgelöst. Die Meldung an die Kreisleitstelle erfolgt nicht selbsttätig, sondern muss von der Heimleitung telefonisch erfolgen.

Die Beteiligten zeigten sich mit dem Ablauf und der guten Zusammenarbeit der einzelnen Wehren zufrieden. Die Initiatoren Klaus-Peter Ottens und Petra Müller sahen die Übung ebenfalls als vollen Erfolg.

 

Autor: Thomas Oelers

 

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